Europäische Einigung: Papst Franziskus bekommt Karlspreis
Papst Franziskus wird mit dem Karlspreis der Stadt Aachen geehrt. Das gaben die Stadt und das Direktorium des Preises bekannt. Die Preisverleihung soll in Rom stattfinden.
Seit 1950 wird der renommierte Karlsplatz für besondere Verdienste um die europäische Einigung verliehen – 2016 geht er an Papst Franziskus. Das gaben das Karlspreisdirektorium und die Stadt Aachen bekannt.
Die EU habe in den vergangenen Jahren Krisen und Rückschläge erlebt, so die Begründung. „In dieser Zeit, in der viele Bürgerinnen und Bürger in Europa Orientierung suchen, sendet Seine Heiligkeit Papst Franziskus eine Botschaft der Hoffnung und der Ermutigung aus“, hieß es.Der Papst sei eine „Stimme des Gewissens“, die mahne, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Und die daran erinnere, dass Europa verpflichtet sei, Frieden, Freiheit, Recht, Demokratie und Solidarität zu verwirklichen – aufbauend auf den Idealen seiner Gründungsväter. Seine Botschaft an Europa rüttle auf. „Es ist der Moment gekommen, den Gedanken eines verängstigten und in sich selbst verkrümmten Europas fallen zu lassen“, zitieren die Preisverleiher die Papstansprache vor dem Europaparlament im November 2014. Er sei eine „herausragende moralische Autorität“, sagte Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp laut Pressemitteilung.
2015 hatte EU-Parlamentspräsident Martin Schulz die Medaille erhalten. In den vergangenen Jahren wurden u.a. Wolfgang Schäuble, Angela Merkel und Jean-Claude Juncker mit der Auszeichnung geehrt – und auch ein anderer Papst: Johannes Paul II. erhielt 2004 in Rom allerdings einen „außerordentlichen“ Karlspreis. Bei Franziskus handelt es sich hingegen um die traditionelle Auszeichnung.
Die Preisverleihung soll – anders als üblich – 2016 nicht in Aachen stattfinden, sondern in Rom. Ein genauer Termin steht noch nicht fest.
(Quelle: Spiegel online)